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Fernsehkamera Tonmischpult Konzertaufzeichnung Objektiv an einer Fernsehkamera

Reutlingen/Baden-Württemberg

Foto: RTF.1
Mieterbund warnt vor vorgeschobener Untervermietung

Der Deutsche Mieterbund in Reutlingen warnt derzeit vor vorgeschobenen Untermietverträgen. Durch sie könnten Mieter in eine Abhängigkeit von Vermietern geraten. Das Phänomen sei in deutschen Großstädten bereits bekannt. Wir haben uns mit dem Geschäftsführer des Reutlinger Mieterbundes - Marc Roth - getroffen. Er hat uns erklärt, was vorgeschobene Untermietverträge sind, wo das Problem liegt und wie man dagegen vorgehen kann.

Ein Vertrag zur Untermiete, der den Untermieter an den Hauptmieter bindet. So lässt sich die Praxis des vorgeschobenen Untermietvertrags grob beschreiben.

Marc Roth vom Reutlinger Mieterbund erklärt, was es damit auf sich hat und warum das für Mieter zum Problem werden kann: "Die Masche ist dieser vorgeschobene Mietvertrag, also ahnungslosen Mieterinnen und Mietern wird ein Untermietvertrag vorgehalten und diese sind damit vertraglich an den Hauptmieter gekoppelt. Das bedeutet: Wenn dem Hauptmieter gekündigt wird, dann sind sie als Untermieter auch gekündigt und in der Regel fungiert der Hauptmieter als Strohmann und ist geschäftlich oder persönlich mit dem Vermieter oder Eigentümer verbandelt."

Somit versuche man zum Beispiel, Mieter loszuwerden, wenn diese etwa eine Mieterhöhung anfechten, erläutert Roth weiter.

Das Phänomen sei in größeren Städten im Land bereits verbreitet. Auch in Stuttgart wisse man von Fällen – die Städte in der Region seien vermutlich noch nicht direkt betroffen.

"Also bisher ist uns noch kein Fall bekannt, allerdings für den Bereich Tübingen – was im Vergleich zu Reutlingen durch die Studierendenschaft und durch die viele Fluktuation im Wohnungsmarkt noch einmal ein anderes Pflaster ist – könnte mittelfristig die Gefahr bestehen, dass die sozusagen aus die Großstädte auch nach Tübingen und vielleicht auch nach Reutlingen überschwappt" vermutet der Geschäftsführer.

Dies sei bisher aber nur eine Vermutung. Doch was kann man als Mieter tun, wenn man sich in einer solchen Situation befindet?

"Also in der Situation ist es zunächst einmal wichtig, dass Sie sich dann Rechtsberatung holen, beispielsweise bei uns, beim Deutschen Mieterbund. Allerdings ist es so, dass es zurzeit sehr schwierig ist, dagegen vorzugehen, wenn man das erst mal nachweisen muss, dass überhaupt an vorgeschobene unter Mietvertrag besteht. Also die Situation ist noch sehr, sehr löchrig" erklärt Roth.

Am besten sei es laut dem Mieterbund deshalb, eine solche Situation zu erkennen, bevor man in eine solche gerät.

"Achten Sie auf die Mietverträge, wenn das kuriose Mietverträge sind, die aussehen, dass da was so nicht stimmen könnte, dann kommen Sie gerne auch zum Deutschen Mieterbund, damit die Mietverträge im Vorfeld auch prüfen. Also wenn Sie da was sehen, dann lassen Sie das auf jeden Fall juristisch vorab prüfen, bevor Sie unterschreiben" so Roth weiter.

Um die Mietsituation zu entlasten und derartige Situationen gar nicht erst aufkommen zu lassen – das formuliert Roth abschließend – müsse politisch langfristig die Nachfrage durch Wohnungsbau beziehungsweise sozialen Wohnungsbau gedeckt werden.


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